Die Sprache der Karten: So lernst du intuitiv mit deinem Lenormand-Deck zu arbeiten

28.03.2025

Kartenlegen ist eine der ältesten Formen, um mit dem Unbewussten, dem eigenen höheren Selbst und der geistigen Welt in Kontakt zu treten. Dabei geht es nicht darum, die Zukunft "festzulegen" oder starre Aussagen zu treffen, sondern vielmehr darum, Hinweise und Botschaften zu empfangen, die uns auf unserem Lebensweg weiterhelfen. Besonders die Arbeit mit dem Lenormand-Deck bietet eine klare, symbolische Sprache, die sich sowohl für Anfänger als auch für geübte Kartenleger eignet. In diesem Blogartikel geht es darum, wie du die Karten intuitiv und achtsam deuten kannst – ganz ohne Druck und ohne Schulung.

Kartenlegen ist eine Sprache – keine Formel

Viele Menschen glauben, sie müssten erst alle Bedeutungen der Karten auswendig lernen, bevor sie eine Legung wagen dürfen. Doch das ist ein Irrtum. Kartenlegen ist wie das Erlernen einer Sprache – und wie bei jeder Sprache braucht es nicht nur Vokabeln, sondern auch Gefühl, Klang und Verbindung.

Die Lenormandkarten sprechen zu dir in Symbolen, Farben und Energien. Und jede Karte hat nicht nur eine Bedeutung, sondern mehrere Schichten, die sich von Situation zu Situation verändern können. Das Wichtigste ist: Du darfst fühlen, nicht nur wissen.

Die Kraft der Intuition – deine innere Stimme beim Kartenlegen

Intuition ist dein innerer Kompass. Sie ist nicht laut, nicht logisch – aber sie ist wahr. Wenn du mit den Karten arbeitest, geschieht die eigentliche Magie nicht im Kopf, sondern im Herzen, im Bauch, im energetischen Raum zwischen dir und den Karten.

Wie Intuition wirkt:

  • Ein inneres Bild taucht auf, wenn du eine Karte siehst

  • Du bekommst Gänsehaut bei einer bestimmten Aussage

  • Ein Wort oder Satz kommt dir in den Sinn, ohne dass du weißt, woher

  • Dein Körper reagiert: Wärme, Enge, Kribbeln

All das sind Hinweise deines feinstofflichen Systems. Vertraue ihnen.

"Die Karten zeigen – dein Inneres spricht."

Kartenlegen als Ritual: Nimm dir bewusst Zeit

Wenn du die Karten nur "schnell nebenbei" ziehst, verpufft oft die Tiefe der Botschaft. Nimm dir bewusst Räume der Stille und Achtsamkeit, um mit deinem Deck zu arbeiten. Das bedeutet nicht, dass du ein großes Ritual brauchst – aber eine klare Intention und Präsenz.

So bereitest du dich intuitiv auf eine Kartenlegung vor:

  • Finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist

  • Atme tief ein und aus – komm bei dir an

  • Halte das Deck in der Hand, spüre seine Energie

  • Stelle innerlich eine offene Frage oder bitte um eine Botschaft

  • Ziehe die Karten nicht mit Erwartung – sondern mit Hingabe

Tipp: Zünde eine Kerze an, räuchere sanft oder trinke einen Schluck Kräutertee vor der Legung – alles, was dich erdet und zentriert.

Die Sprache der Symbole: Deine eigene Deutung entdecken

Jede Lenormandkarte hat klassische Deutungen – doch daneben gibt es eine persönliche Bedeutungsebene, die nur für dich gilt. Du darfst lernen, die Symbole aus deinem Gefühl heraus zu lesen.

Beispiel: Die Karte "Der Fuchs"

  • Klassisch: Lüge, List, Vorsicht

  • Deine Intuition: Vielleicht erinnert er dich an ein Erlebnis? Vielleicht steht er für ein schlaues Vorgehen? Oder für den inneren Wächter?

Frage dich bei jeder Karte:

  • Was fällt mir als Erstes auf?

  • Was empfinde ich dabei?

  • Welche Gedanken oder Bilder kommen spontan?

Schreibe deine Eindrücke auf – so entwickelst du dein persönliches Kartenvokabular.

Intuitiv deuten – ohne Druck, ohne Dogma

Ein häufiger Fehler: Karten zu "zwingen", etwas zu sagen. Doch Karten sprechen nicht unter Zwang – sie flüstern. Je ruhiger, liebevoller und offener du bist, desto klarer wird ihre Stimme.

Vermeide beim Deuten:

  • Zu viel Nachdenken ("Was bedeutet das nochmal nach Lehrbuch?")

  • Angst, etwas "falsch" zu deuten

  • Vergleich mit anderen Lesungen oder Legern

Erlaube dir stattdessen:

  • Stille nach dem Ziehen

  • Raum für Gefühle und innere Bilder

  • Spontane Eingebungen, auch wenn sie nicht logisch sind

Kartenlegen als Gespräch mit der Seele

Statt die Karten als Werkzeug zu sehen, das dir Antworten "liefert", betrachte sie als Brücke zu deiner Seele. Sie helfen dir, deine innersten Gedanken, Wünsche und Zweifel zu spiegeln.

Wenn du intuitiv legst, kann jede Karte dich mit Aspekten deiner Seele verbinden:

  • Der Baum mit deiner inneren Stärke

  • Der Mond mit deinem emotionalen Erleben

  • Das Schiff mit deiner Sehnsucht nach Veränderung

Die Karten legen nicht für dich – sie sprechen durch dich.

Übungen für intuitives Kartenlegen mit Lenormand

1. Tageskarte mit Gefühl

Ziehe morgens eine Karte. Schau sie dir an – und spüre. Was löst sie aus? Welche Farbe zieht dich an? Was sagt dein Körper? Schreib 3 intuitive Sätze dazu auf.

2. Karte ohne Bedeutung

Wähle eine Karte, aber lies keine klassische Deutung. Schaue nur auf das Bild. Was siehst du? Was fühlst du? Lass dein Inneres sprechen.

3. Kartenmeditation

Wähle eine Karte, setz dich ruhig hin, schließe die Augen und visualisiere die Szene. Bist du in der Karte? Was geschieht dort? Was sagt dir das Bild?

4. Dialog mit einer Karte

Stelle der Karte eine Frage: "Was möchtest du mir sagen?" – und schreibe die Antwort so auf, als würde die Karte mit dir sprechen.

Intuitiv kombinieren – die Sprache der Kartenpaare

Wenn du mehrere Karten ziehst, kannst du ihre Energie wie Sätze zusammensetzen:

Beispiel: Herz + Wolken

  • Klassisch: Verwirrung in der Liebe

  • Intuitiv: Emotionale Unsicherheit, neue Gefühle, Herz in Wandlung

Frage dich:

  • Welche Geschichte erzählen die Karten zusammen?

  • Welche Dynamik spürst du?

  • Was ist das erste Bild, das in deinem Inneren auftaucht?

Lerne, auf Pausen und Leerstellen zu hören

Nicht jede Karte muss sofort etwas "Großes" sagen. Manchmal bleibt eine Karte leer – oder ein Gefühl taucht erst Stunden später auf. Intuitives Kartenlegen ist kein Sofort-Programm. Es ist ein Dialog mit Zeit.

Lass die Karten mit dir arbeiten – nicht du mit ihnen.

Vertrauen lernen: Intuition braucht Übung und Geduld

Anfangs wirst du vielleicht zweifeln. Das ist normal. Unsere Welt ist stark verstandesorientiert – Intuition wurde oft verlernt oder abgewertet. Doch du darfst dir wieder vertrauen.

Was dir hilft:

  • Wiederholung: Ziehe regelmäßig, aber ohne Zwang

  • Vergleich mit deinem Alltag: Wie hat sich die Karte bewahrheitet?

  • Gespräche mit anderen Intuitiven, kein Wettstreit – Austausch

  • Sanftheit mit dir selbst: Deine Art zu deuten ist einzigartig

Fazit: Deine Karten – deine Sprache – dein Weg

Intuitives Lenormandkartenlegen ist kein Auswendiglernen, keine Prüfung, kein Wettbewerb. Es ist ein Zuhören nach innen, ein liebevoller Blick auf das, was ist – und eine Einladung deiner Seele, mit dir zu sprechen.

Wenn du lernst, die Karten nicht nur zu sehen, sondern zu fühlen, öffnet sich eine neue Dimension. Du wirst merken, dass jede Karte in dir mitschwingt – weil du selbst Teil dieser symbolischen Sprache bist.